Mittwoch, 5. Juli 2006

Hurricane over Scheessel I ("Who will help me bake this bread?")

Diese Story erschien bereits in meinem eigenen Blog, nun auch noch einmal hier (weil's so schön passend ist)...


Ich erinnere mich noch an den Trubel, der sich am Donnerstag beim Packen ergab. Weil ich - wie so oft - alles in letzter Minute machen muss. Schnell noch eine Überweisung getätigt, noch Geld abgehoben, irgendwas vergessen - also zurück! - zur S-Bahn gerannt. Zum Glück sind manche Menschen meine notorischen Verspätungen gewohnt.
Abends dann bei Steffi noch ein bisschen gechillt, ein weiteres Mal den TimeTable gecheckt:
- "Mein Arbeitskollege hat mir Sigúr Ros empfohlen, die soll ich mir unbedingt anschauen."
"Ich kenne ein paar (zwei, Anm. d. Verf.) Songs von denen."
- "Und?"
"Find ich kacke!"
Ja, da war ich wohl mal wieder etwas zu ehrlich.
Der Abend brachte ein paar interessante Gespräche mit sich, leider Gottes habe ich den Inhalt jener Gespräche vergessen. Ich wollte es mir noch notieren, aber auch das hatte ich vergessen. Memento. Aber ich erinnere mich an müßige Gespräche über The Doors und The Who:
"Was ist das?"
- "Was?"
"Das, was da läuft."
"The Who."
"Achso. Hm. Hippie!"
Ein Glück, dass es Menschen gibt, die mir das nicht übelnehmen.
Den Rest des Abends gab's noch tiefsinnige Unterhaltungen über Pizzabeläge (bei Fertigpizzen) und damit verbundenen Weltverschörungen, Peanuts auf DVD und so weiter. Früh ging's ins Bett (zwei Uhr morgens), denn am nächsten Tag stand ja das Hurricane Festival an!

Um 10 Uhr morgens ging's los. Björn, der Bruder von Steffis bester Freundin (Lena) holte uns ab und wir fuhren gen Norden. Nach Bremen, um genauer zu sein, um Lena abzuholen. Während der Fahrt liefen NoFX und anderer Punkstuff. Eine nette Einstimmung. In Bremen angekommen fiel mir Lena erstmal um den Hals. Und da sag mir nochmal jemand, die Norddeutschen seien kühl und distanziert. Noch bei Lena erreichte mich die SMS von meinem alten Haudegen-Kumpel Butzzze, dass sie noch Platz für zwei Zelte haben - Schicksal, lass Dich umarmen. Er ist ja mit seiner Crew bereits am Donnerstag angereist.
Nachdem die Sachen und Menschen verstaut waren, konnte es weiter gehen. Und zwar ca. 100m weit - dann fielen nämlich die Brötchen vom Dach, die Steffi beim Packen auf selbigem deponiert hatte. Also zurück, Brötchentüte von der Straße sammeln. Und vorsorglich auch noch die Decke vom Autodach nehmen.
Wir kamen gut durch und an und machten uns auf die Suche nach Butzzze und seinen Leute, die wir auch verhältnismäßig schnell fanden. Nicht ganz so schnell ging das Aufbauen des Zeltes vonstatten. Dreimal aufgebaut, dreimal wieder abgebaut. War schon etwas unangenehm, wie die Biertrinkerfront sich über unser Ungeschick amüsierte. Dabei hatte ich schon tausende von Zelten aufgebaut, aber diese Konstruktion war nun wirklich einzigartig. Letztendlich nahm sich dann noch Flint unserer an - was dann irgendwann auch zum Erfolg führte.

Dann ging's auch recht bald zum Festivalgelände, Lena wollte sich Gogol Bordello anschauen, die ihren Musikstil selbst als "Gypsi Punk" bezeichneten. Ich fand's doof, ging von daher in die Zeltbühne und sah mir The Weepies an. Und Teufel eins: Ich fand sie klasse. Drei Gitarren, ein Bass, vier singende Personen, kein Schlagzeug - das lässt mein Kitsch-Herz höher schlagen. Nach den Weepies gab's noch kurze Pause und dann Elbow - ich stand ja vor der großen Frage: Elbow oder The Feeling? Ich glaube, es war die richtige Entscheidung. Danach stolperte ich rüber zu Seeed, die ihren Job wohl ganz gut machten... Zwischendurch stand auch noch ein Meeting mit der gar bezaubernden Anne an, leider nur kurz. Danach lagen die Arctic Monkeys an. Die Band fand ich live schon 'ne ganze Ecke besser als auf Platte. Aber das Publikum... ich war genervt von diesen Hype-Indie-Kids (die diese ganze MaximoparkHivesStrokesMandodiaoHardfi-Schiene zelebrieren). Bei jedem Song, der angestimmt wird, wird gejubelt als sei es der persönliche Alltime-Favorit. Und pünktlich zu den Strokes wird noch einmal der Scheitel geglättet und die Krawatte umgelegt... - aber wie gesagt, die Monkeys selbst waren schon ganz geil.
Danach kam's zu meinem persönlichen Hauptact des Festivals: TOMTE (angesagt vom toughen Olli Schulz)! Ich hatte mich zuvor nach vorne gekämpft um diese großartige Band absolut genießen zu können. Ein herrlicher Auftritt einer herrlichen Band. "Die Schönheit der Chance" singend ging es dann zurück zum Zelt. Nacheinander kamen dann auch Björn und Lena angekleckert und kurz darauf kam 'ne SMS von Steffi: Ich solle sie abholen, sie würde das Zelt nicht finden.
Ein großartiger Start in's Festivalwochenende.

Übrigens war es derart trocken und staubig, dass alles, was man sich beim Naseputzen aus selbiger zauberte, pechschwarz war. Ich wollte ein Foto machen, hab's aber vergessen...
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